Gäste aus aller Welt

Italien, Slowakei, Belgien, Japan, Deutschland, Frankreich, USA/Kalifornien, Großbritannien und Spanien – das sind die Herkunftsländer der Gäste, die vom Frühjahr bis Herbst 2019 zu uns kamen um neue Erfahrungen zu sammeln. Mithelfen gegen Kost, Logis und Lernerfahrungen, so lautet das Motto.

Viel könnten wir erzählen von den Erlebnissen und Gesprächen mit den großteils jungen Reisenden. Sie unterstützen uns mit ihrer Mithilfe und lernen dabei viel dazu. Learning by doing also. Auch wir lernen dazu über das Leben in anderen Ländern, wir üben unsere Fremdspachenkenntnisse und erlernten stolz ein paar Brocken Japanisch. 

Den mündlichen Rückmeldungen und Einträgen aus dem Gästebuch entnehmen wir, dass ein zentraler Faktor des Wohlbefindens bei uns das Essen zu sein scheint. Klar, frisches Gemüse, unmittelbar vor dem Essen geerntet, gehört sicher nicht zu dem, was unsere vorwiegend aus Städten kommenden Gäste gewohnt sind.  Die Rückmeldung einer Studentin, die meinte, sie hätte bei uns erst richtig essen gelernt, freut uns natürlich sehr. Andererseits macht sie uns auch nachdenklich. Ist der „normale“ Mensch tatsächlich schon so weit von „echten Lebensmitteln“ entfernt, dass hier bei uns „neu essen“ gelernt wird? Ein unerwarteter Aspekt des Lernens, an den wir bisher noch nicht gedacht haben.

Auch die Begeisterung der Spanierinnen und Italienerinnen über den „gusto magnífico“ unserer Tomaten freut und verwundert uns gleichzeitig. Selbst in Ländern, in denen die Tomate gleichsam Nationalgericht ist, ist der authentische Geschmack dieser Frucht eine Seltenheit geworden? Einfach zum Nachdenken…

Neben der Frische der Zutaten ist die Begeisterung aber sicher auch darin begründet, dass viele unserer Gäste zum ersten Mal aktiv am Entstehungsprozess der Lebensmittel beteiligt sind. Graben, säen, pflanzen, jäten, ernten und verarbeiten – viel Zeit und Arbeit steckt im Gemüse auf dem Teller und vielleicht schmeckt es deshalb so gut, weil es selbst erarbeitet ist. 

Und last but not least: Bei aller Bescheidenheit nehmen wir gerne zur Kenntnis, dass unsere Kochkünste inzwischen tatsächlich ziemlich ausgereift sind und unsere traditionellen und indiduell weiterentwickelten Gerichte bei vielen Anklang finden. Wie schön, dass es allen schmeckt!

Wenn wir dazu stolz „Guten Appetit“ auf Japanisch sagen können, freuen uns wir nicht nur über die Erweiterung unseres Wortschatzes, sondern auch darüber, die Japanerin kennengelernt zu haben, die uns das beigebracht hat:  „ITADAKIMASU“ (was bedeutet: „Danke für das Essen!“)

Inspiriert vom guten Essen in fröhlicher Runde haben zwei Studentinnen aus Italien bzw. der Slowakei ein ganz besonderes Rezept für uns kreiert,   das wir zum Abschluss dieses Berichts gerne weitergeben:

Kochrezept, wie man einen originalen Urlaub verbringen kann:

Zutaten:

  • drei bockige Esel, die mehr als wir zwei essen
  • ein liebender, freundlicher Hund, echtes Mitglied der Familie
  • eine unermessliche Menge von Nüssen, die zum Knacken sind
  • Tausend Regale, die voll von tollen Büchern sind
  • spannende Gespräche über: Essen, Klischees, Bücher, Politik, Herr der Ringe, Essen, Schule, Essen, Sprachen, Leben, Filme, Essen
  • Köstliches Essen. Haben wir das schon geschrieben?
  • ein Wohnzimmer voll von springenden Katzen (auch Ronja, die eher sitzt)
  • unendliche Geduld für den Unterricht im Stricken
  • Kinoabende
  • Brombeeren, Himbeeren, Weinbeeren, noch alle anderen Beeren
  • Fürik, Carriola, Scheibtruhe, Schubkarre – das Wichtigste!
  • Tausend Liter Apfelsaft
  • Brennnesseln
  • zwei liebe Menschen, die unser Zuhause für zwei Wochen waren

Zubereitung: Alles mit Sonne und Lachen mischen!

Wir wünschen Guten Appetit und freuen uns auf ein Wiedersehen! Itadakimasu!

Workaway

 

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